Der Veltjehger
Immer wenn ich den Kübel eines bekannten zu sehen bekam, musste ich jedes Mal denken "War ja schon ´n geiles Teil, mein alter Kübel." Also wurde Niklas wegrationalisiert und musste meinem dritten Kübel weichen - Dem:
Der Kübel wird offiziell als PKW 0,4t tmil 4x2 bezeichtet. Mein Exemplar war Baujahr 1972 und verfügte über einen 48 PS H-Motor.
Als ich den Kübel bekam war er in "Drehbankgrün" lackiert. Ich bin der Meinung, dass Kübel grün sein müssen, aber diese Farbe hat einem echt die Schuhe ausgezogen. Also bekam er seine ursprünglich Farbe zurück. RAL 6014 Gelbolive. Diese Farbe wurde von der Bundeswehr bis 1983 verwendet. Ich war so scharf darauf loszulegen, dass ich ihn sofort zerlegte und noch nicht einmal ein Foto zur Abschreckung machte.
An dem Kübel war einiges zu machen. Ein paar Stellen waren zu schweißen. Teile mussten aufgearbeitet werden, die teilweise 5-7 Farbschichten hatten (darunter auch ein besonders geschmackloses Pink). Viele Teile mussten auch wieder organisiert werden, wie z.B. ein Kübelmotor. Da mein Bekannter für seinen Kübel ein neues Getriebe mit Vorgelegen brauchte, lag nichts näher als einen Schlachtkübel zu besorgen. Frei nach dem Motto "aus 3 mach 2" und teilten den Kübel unter uns auf.
Da das original Vinylverdeck eingerissen und verschlissen war, und neue Vinylverdecke auch keine hohe Lebenserwartung haben, lies ich mir von einem Sattler ein neues Verdeck anfertigen. Es besteht aus beidseitig imprägniertem olivefarbenen Stoff. Der Farbton entspricht etwa RAL 6013 (Schilfgrün). Farblich Passt es sehr gut zum Ton RAL 6014 Gelboliv der von der Bundeswehr bis 1983 verwendet wurde. Das Verdeck wurde an den Kübel - kritischen Stellen verstärkt. Außerdem wurde die Abdichtungskante über den Steckfenstern um 2cm verlängert. Die Heckscheibe besitzt ein Prüfzeichen. Die Nähte wurden in dunkelbraun ausgeführt. Ebenso sind die Gurtriemchen der Krampen in Dunkelbraun gehalten.
Der Fuß dient zur Befestigung der MP-65, MP-65 A oder AB 15/GR Antenne am Heck der 181 Kübelwagens. Der Fuß ist Bestandteil des Einbausatzes Funk SEM 25/35 und GRC9. Mit diesem Fuß kann eine 3m lange Stabantenne, wie sie z.B. die Feldjäger verwenden, montiert werden. Sie ist in Größe und Winkel dem Kübel angepasst, damit die Antenne in entspannter Form senkrecht steht. Es handelt sich hierbei um einen sehr guten Nachbau des SEL Antennenfußes (originale gibt's kaum noch). Da beim öffnen des Verdeckes die Antenne ständig im weg ist, habe ich an den Fuß Scharniere angeschweißt, um die Antenne komplett wegklappen zu können. im nachhinein stellte sich dieser umbau aber als unnötig herraus.
Das Mini-Handschuhfach. Es ging mir ganz fürchterlich auf den Geist, daß man nichts im geparkten Kübel liegen lassen konnte, wenn das Verdeck offen war. Also fertigte ich aus Blech ein kleines abschließbares Handschuhfach.
Den Veltjehger habe ich an meinen guten Freund Bob in Sedro Wolley verkauft. Nach der langen Überfahrt nach Washington State schickte er mir diese Foto.